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 Panels 07.01.2003  

Panels und Instrumente

Ein großes Problem stellte für mich der - möglichst originalgetreue - Nachbau der Instrumente dar. Wo bekommt man hier in Europa als Normalsterblicher genaue Photos und Zeichnungen von F-16 Instrumenten her? Ich habe lange danach suchen müssen und habe noch immer nicht alles an Informationen, welche ich benötigen würde. Dennoch habe ich unter Zuhilfenahme vieler Hilfsmittel einigermaßen exakte Nachbauten der wichtigsten Instrumente herstellen können.

Folgende Hilfsmittel habe und hatte ich zur Verfügung:
Aufgrund dieser Informationen habe ich relativ genaue Daten über die Originalinstrumente ermitteln können. Da die meisten Instrumente von der Größe her genormt und modular untereinander austauschbar sind, kann man z.B. von der Größe eines Instrumentes auf die Größe der anderen schließen. Trotzdem mußten auch hier Kompromisse eingegangen werden, da ja z.B. der Nachbau der Throttle und des FlightSticks (beide von der Firma Thrustmaster) im Einbau wesentlich mehr Platz beanspruchen als die Originalteile und somit nicht genügend Platz für die benachbarten Instrumente vorhanden sind.

Die "Panels"
Die "Displays"
Die Signal- und Warnleuchten


Die "Panels"

Alle Instrumente mit Schaltern/Knöpfen - ich möchte sie in Zukunft "Panels" nennen, sind aus schwarz lackierten 1.5mm Aluminium-Blechplatten gefertigt. Die Beschriftung besteht aus weißen "Rubbel" - Buchstaben, welche für Beschriftungen von Platinen etc. in jedem gut sortierten Elektroteilehandel (bei mir war es Conrad Electronic) zu bekommen sind. Die benötigten Schalter, Knöpfe und Drehschalter wurden ebenfalls von Conrad Electronic bezogen, sie ähneln leider nicht immer den Originalen. Die Drehschalter wurden einheitlich in Grau lackiert (Spezial ACRYL-Harz Spray "TS32 - HAZE GREY" der Firma Tamiya, erhältlich in allen guten Modellbau Fachgeschäften). Originalschalter und Drehknöpfe kann man übrigends bei der Firma EHC beziehen.



Original "Ext Lighting"-Panel...

...und der Nachbau

Im Großen und ganzen gefallen mir meine Panels sehr gut. Sie haben jedoch einen entscheidenden Nachteil. Sie sind nicht Hintergrundbeleuchtet. Bei "Nachflügen" ist dies ein großes Handycap, sofern man nicht mir Taschenlampen bzw. Kerzen im Cockpit sitzen möchte ;-)

Daher habe ich mir seit längerer Zeit Gedanken um kostengünstige! und dennoch möglichst originalgetreue hintergrundbeleuchteten Panels gemacht. Ich habe mit den unterschiedlichsten Materialien wie Glas- und Kunststoff-Platten experimentiert und bin zum Schluß doch bei einer dem Original sehr ähnlichen Lösung angekommen. Diese Lösung hat zudem den entscheidenden Vorteil, daß bestehende Panels auf Metallbasis weiterverwendet werden können. Doch wie sind diese "Wunder"-Panels denn nun aufgebaut?

Eine 1,5mm schwarz lackierte Metall- bzw. Blechplatte liefert den eigentlichen Träger für die einzubauenden Schalter. Diese Platte ist stabil genug, um auch hektischere Betätigungen der Schalter aushalten zu können.

Auf diese sog. Trägerplatte wird eine 5mm dicke Acrylplatte aufgeschraubt. Die Verschraubung erfolgt hierbei von unten. In dieser Acrylplatte befinden sich großzügige Bohrungen als Durchlaß für die auf der Trägerplatte befestigten Schalter und sonstigen Elemente. Die ursprünglich durchsichtige Acrylplatte wird mit einem kratzfestem schwarzen Lack versehen. Die Buchstaben werden im Fräs- oder Laserverfahren ca. 1,0mm tief in die Oberfläche eingraviert. Dies kann mit einer einfachen, computergesteuerten Prototyping-Fräsmaschine für elektrische Schaltungen erledigt werden. Eine Reihe von Werbe- und Messeausstatter- Unternehmen bieten ebenfalls die Möglichkeit, relativ preisgünstig Schriften in Kunststoffplatten fräsen zu lassen.

Die Beleuchtung übernehmen - je nach Größe der Platine und Anordnung der Schalter - mehrere LEDs, welche auf der Trägerplatine befestigt werden und ca. 4mm tief in die Acrylplatte hinein ragen. Auf Wunsch und persönlichem Farbempfinden können hier grüne, gelbe oder klare LEDs als Leuchtquelle verwendet werden. Die von mir begutachteten originalen Panels hatten eine weiße, leicht ins grüne gehende Beleuchtung. Die Vorteile für die Verwendung von LEDs gegenüber den 5 Volt Glühbirnen der originalen Panels liegen auf der Hand. Sie sind billig, werden nicht heiß und kommen mit sehr wenigen Ampere aus. Bei ca. 50 Panels mit im Schnitt 4 LEDs pro Panel ist das ein nicht zu vernachlässigender Faktor.

Der Anschluß des Panels an die interne Verkabelung erfolgt bequem über zwei auf seiner Unterseite befestigten Pfostenstecker. Ein Pfostenstecker ist für die Übertragung der Schaltimpulse zuständig und ein Stecker für die Stromversorgung der eingebauten LEDs.

Das Panels wird auf der Konsole mit einfachen M4x4 Metallschrauben befestigt. Im Original werden hierfür Bajonettschrauben verwendet, diese sind aber nur sehr schwer zu besorgen und wenn - dann sind diese sehr teuer. Das Lochrastermaß für die Befestigung der Panels in den Consolen beträgt übriges 9,54mm.


Die Grundbestandteile...

...werden gebohrt...

...anschließend schwarz lackiert...

...und die Schriften gelasert.

Montage auf der Trägerplatine...

...und fertig!

Hier mit Befestigungsschrauben

Explosivzeichnung


Die "Displays"

ADI-Display Die Instrumente mit Anzeigen (z.B. ALT-, HSI- oder AOA-Anzeigen) - ich möchte sie in Zukunft "Displays" nennen, bestehen aus 3mm Acrylglas, welche - entsprechende Anzeigen abgedeckt - Schwarz lackiert wurden (Farb-Spray "Schwarz Seidenmatt" der Firma SPRAY-COLOR). Die Anzeigen sind Attrappen aus 1mm Pappe, welche - farbig bedruckt und ausgeschnitten - in mehreren Schichten übereinander geklebt wurden, z. B. eine Schicht Hintergrund, eine Schicht kleiner Zeiger, eine Schicht großer Zeiger etc. Echte Instrumente waren mir zu teuer und sind ebenfalls nur mit immensen Aufwand an den Computer anzuschließen.


Die Signal- und Warnleuchten

ADI-Display Viele haben mich in der Vergangenheit gefragt, wie ich die Signal- und Warnleuchten im Aufsatz sowie in der linken Console (z.B. ELEC, EPU) gefertigt habe. Nun, eigentlich war das gar nicht so schwer. Bei Conrad-Electronik (und sicherlich nicht nur da) gibt es von der Firma TH-Contact AG sogenannte Leuchtdrucktaster, Leuchtdruckschalter sowie Signallampen in den Größen 18 x 18 mm sowie 24 x 18 mm (für "Master-Caution"). Sie werden mit 4 Hauben in den Farben Grün, Gelb, Rot und Weiß gliefert. Die mitgelieferte Glühlampe hat eine Spannung von 24V. Da diese Spannung für die meisten Simmer sicherlich ungünstig ist, läßt sich die Glühlampe gegen eine normale LED austauschen. Die Beschriftung habe ich mit einem CAD-Programm erstellt, auf Glossy-Paper ausgedruckt, ausgeschnitten und von innen in die farblich passende Haube gesteckt. Die Ansteuerung der Signal- und Warnleuchten erfolgt über das 32-Point Output Modul der EPIC-Card. So einfach geht´s.


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